Die Erwartungen haben die sechs Jugendlichen der U17 (Samuel Burger, RST Lübeck, Yoris Buschmann, Henning Peper, Maarten Kogge und Mattis Deba, Kieler RV) durch ihre bisherigen Ergebnisse selbst hoch gehängt. AUch wenn die Konkurrenz hier im Norden dünn ist, sah die Bundesrangliste mit gleich 4 von uns auf der ersten Seite (tiop 30) doch schmeichelhaft aus. Auf Platz 5 (kurzzeitig 4) ist Mattis Deba zu finden. Die Losung war mit Samuel und Mattis unter die ersten 10 zu kommen. Henning und Yoris wären auch bei für sie günstigem Rennverlauf Kandidaten für zumindes top 20 gewesen.
Wir reisten bereits am Donnerstag durch das Unwetter Mitteldeutschlands an, um den Freitag bei bestem Wetter für eine gute Vorbereitung zu nutzen. Dass die Strecke es in sich haben würde, war uns bewusst. Vor Ort bestätigte sich unsere Vorahnung. Nicht die Anstiege und die Abfahrten auf dem 6,5 Km Rundkurs durch die Fessenbacher Weinberge flößten uns Respekt ein - es waren die verwinkelten, engen Straßen. Hier war überall Sturzgefahr. Gleich nach dem Start bog man links in eine ansteigende, enge Gasse ein. Das hieß vorne starten und Vollgas! Danach war Platz halten und verteidigen angesagt. War man hinten, so gab es womöglich erst in der 2. Runde oder auf der Höhe vor der langen Abfahrt Möglichkeiten nach vorne zu kommen. Samuel und Mattis sollten sich klug bei den Favoriten aufhalten und erstmal bis Runde 7 defensiv bleiben und nur Folgen, wenn möglich. Wenn sie in Runde 8 noch dabei sind (wir erwarteten ain komplett zerpflücktes Rennen mit lauter kleinen Gruppen, da sowohl im mehrstufigen Anstieg, als auch auf der Höhe und in der Abfahrt Attacken möglich waren und damit Lücken entstehen würden), sollten sie gerne offensiver werden, so noch Kraft vorhanden. In Runde 6 Kam dann vom Lokalmathador und großen Favoriten Benedikt Benz der erste große Angriff Ende des Anstiegs. Hennig, Mattis und Samuel waren noch im 30 Fahrer umfassenden "Feld" (128 Starter). Drei weitere Sportler konnten folgen. (im ersten Begleitfahrzeug sitzend (TCottbus/Thüringen) sitzend, sah ich kurz darauf, wie Samuel aus der Abfahrt und der folgenden Höhenstraße heran schoss und sich als 5. zu der Gruppe gesellte, die schnell einen Vorsprung von 50 Sekunden hatte. Die Freude war leider bald wieder vorbei, denn leider rutschte er im verwinkelten Neubaugebiet kurz vor Start/Ziel in ener schnelleren Kurve weg. Schnell bekam er von mir das Ersatzrad, konnte damit aber nicht mehr zur Gruppe aufschließen und gab mit unklaren Blessuren das Rennen auf. Eine halbe Runde später war die Spitzengruppe von den Verfolgern (jetzt noch ca 20 Fahrer mit Mattis) wieder eingeholt. Alle litten unter der Hitze (30 Grad C im Schatten). Trotz viel Wasser und Kühlung bekamen einige Sportler schwere Kräampfe, Maarten, der zur Hälfte mit John aus dem Feld fiel, erlitt einen Hitzeschlag und musste aufgeben. Yoris käpfte in der 3. Gruppe. Vorne gab es weitere Attacken von den favoriten. Mattis fiel aus der nun auf ca 10 Fahrer klein gewordenen Spitzengruppe am letzten Anstieg (Runde 10) heraus, kam aber in der Abfahrt gerade nochmal zurück, als sich wieder Benedikt Benz absetzen konnte. Dieser wurde noch von 3 weiteren eingeholt. Die Gruppe dahinter furh nicht mehr konsquent nach, sodass die vier vorne den Sprint unter sich ausmachen konnten. Benedikt gewann verdient. Leider kanem noch ein paar weitere zur Spitzengruppe zurück, Mattis traute sich nicht im ihm gelegenen unteren Abschnitt einen Fluchtversuch zu starten oder zu selektieren, er war nach dem überlebten Anstieg froh noch dabei zu sein. Somit blieb ihm aus der Gruppe im Sprint der letzte Platz = Platz 16. ein wirklich sehr achtbares Ergebnis, wenn man zu den Wetterbedingungen und dem Rennverlauf noch miteinbeziieht, welche Namen an diesem Tag hinter ihm gelandet sind! Er wird als einziger Junger Jahrgang in der Spitzengruppe erster auf den eine Minute später eintreffenden Owen Kings! Das ist wie ein Sieg!
Henning kam in der nächsten Gruppe, Yoris wieder in einer dahinter ins Ziel. John beendete das Rennen in einer hinteren Gruppe, in der er mit früheren Konkurrenten aus Wernigerode und anderen Rennen einen Burgfrieden vereinbart hatte, um gemeinsam zusammenarbeitend ins Ziel zu kommen.
Neben einem tollen Teamwochenende, einem sehr guten Ergebnis von Mattis, guten Ergebnissen von Henning und Yoris und einem immer besser werdenden John, sind wir zwar traurig über Samuels verpasster Chance, andererseits aber glücklich, dass er nur Abschürfungen und leichte Prellungen davon getragen hat.
Besonders schön war, vor Ort mit Bremen und Hamburg zu arbeiten. Unsere U17 erfuhr von den Sportlern beider Verbände Unterstützung an der Strecke. Sogar Wasser wurde angereicht! Wir revanchierten uns am Sonntag im U15 Rennen, wo wir einen unglaublich abgeklärten Josch Teitjen aus Bremen in beeindruckender Manier zum Meistertitel fahren sahen.
Wir bedanken uns wieder bei allen Unterstützern!
Die Nächsten Stationen für das Team sind die Young Classics (18.-20. August), das Bundes-Sichtungsrennen Sachsenring (27.08.), die DM im Mannschaftszeitfahren (3.09.).
