FLÈCHE ALLEMAGNE 2024
Zehn schleswig-holsteinische Vereinsfahrer machten sich Ende April auf den Weg zur Wartburg – natürlich mit ihren Rädern. In Eisenach organisiert der Audax Randonneure Allemagne (ARA) alle 2 Jahre dieses Treffen der deutschen Langstreckenfahrer/Randonneure. Eine Veranstaltung mit speziellen Herausforderungen und einer ganz besonderen Faszination. In diesem Jahr vom 27.-28. April 2024.
Flèche Allemagne - Grundsätzliches
Der Reiz besteht darin, eine eigene Strecke auszuarbeiten, auf der das Team unterwegs sein wird. Je besser und genauer diese Vorbereitung ausgeführt wird, desto einfacher hat man es anschließend auf der Strecke. Aber auch bei bester Planung lassen sich „Überraschungen“ meist nicht vermeiden, ein Flèche ist immer auch ein kleines Abenteuer.
Die Herausforderung besteht vor allem darin, eine Strecke zu wählen, bzw. ein Team* zu bilden, das dazu passt, dann zusammen zu fahren um schlussendlich auch zusammen aus- und anzukommen. Egal was zuerst da ist – die Strecke oder das Team: Sie sollten aufeinander abgestimmt sein, bis auf den letzten Mann oder Frau. Die Streckenlänge muss mindestens 360 Kilometer betragen. Der Flèche ist im Gegensatz zu den Brevets, wo jeder auf sich allein gestellt ist, immer eine Teamleistung, das Ziel ist: Wir fahren zusammenlos - Wir kommen gemeinsam an. Umso größer ist dann die geteilte Freude, wenn man nach exakt 24-stündiger Fahrt die allerletzte Rampe hoch zur Burg gemeistert hat und zusammen mit ein paar hundert anderen bunten, glücklichen, bekannten und unbekannten Randonneuren und Freunden aus ganz Deutschland und einigen angrenzenden Ländern auf der Wartburg steht. Vorzugsweise in der Morgensonne. * Ein Team besteht aus drei, max. aus 5 Teilnehmern. Und! – Es ist kein Rennen und es gibt keinen Gewinner oder Siegerehrung.
Die meisten Starter aus SH kamen typischerweise von Audax Club SH, Bärbel K., Thomas Oe., Uwe Q., Jens M., Morten H. (Liegerad) und Rolf G. . Weitere Fahrer waren Claudia G. (LTV Kiel-Ost), Fredrik H. (SV Sülfeld) und die Langstreckenspezialisten vom RSC Kattenberg, Jörg B. und der dirk.
Insgesamt machten sich mehr als 80 Teams und damit fast 400 Radfahrer aus dem gesamten Bundesgebiet auf die Reise zur Wartburg.
In diesem Jahr war es eine Gedenkfahrt für den erst kürzlich überraschend verstorbenen Hamburger Claus Czycholl, Gründungsvater vom ARA.
#Start, 27.April, 9Uhr, Hamburg #die Elbmetropole war der prädestinierte Startort #die Richtung klar Süden #der Harz wurde rechtsseitig umfahren = hierin waren sich alle SH-Teams einig. Nur das WIE wurde von jedem einzelnem Team während der Fahrt entschieden. Morgens beim Start oder auf der Fahrt dorthin, war es noch recht frisch. Die Temperaturen entwickelten sich aber erfreulicherweise positiv, genau wie die Sonnenscheindauer. Mit Windweste war sogar kurz-kurz möglich. Einzig der beständige Gegenwind bremste den Fahrdurchschnitt sichtlich, die Stimmung blieb aber wie das Wetter = Top. Egal welche Route/Track gefahren wurde, wesentliche Höhenmeter oder schwierige Steigungen gab es, bis auf die direkte Anfahrt auf die Wartburg (13%, 411 m ü. NHN), unterwegs nicht. Die unumgängliche Nachtfahrt bot einen klaren Sternenhimmel und kühle 5°C Lufttemperatur. Ein echter Randonneur weiß aber damit umzugehen bzw. ist entsprechend vorbereitet und erfahren.
Soweit bekannt wurde, sind alle unsere Gestarteten ohne nennenswerte Probleme, technischer oder gesundheitlicher Natur, im Zeitlimit auf der Wartburg am Sonntag, 28.April eingetroffen. Einige müder und/oder angestrengter als Teamkollegen, aber zufrieden mit der eigenen Fahrleistung und stolz auf das Ankommen.
Als Belohnung, aber vor allem als Erinnerungsstück gab es dann für alle Ankömmlinge die Flèche Allemagne Medaille. Als besonderen Service hat ein engagierter Fotograf die Zielankunft mit seiner Kamera festgehalten. Schön war auch das Wiedersehen mit anderen Randonneuren von vergangenen Touren.
Nach einer Dusche und einer kleinen Stärkung im Wartburgstadion ging es entspannt für die meisten Langstreckenfahrer entweder mit der Bahn oder Auto heimwärts, oder man blieb Übernacht vor Ort. Ein verwegener Kattenberger nutzte den kommenden Feiertag und machte sich auf den Rad-Weg Richtung Fischland-Darß.
Gratulation und Chapeau an alle Vereinsfahrer für diese besondere Langstreckenfahrt. Was für ein Erlebnis. Wahnsinn!
Danke an die ARA-Organisatoren für das diesjährige Randonneurfest.- Bis zum nächsten Mal – 2026.