In Hessen wird nicht nur Äppelwoi getrunken

18.01.2018

© Kahti Sigmund DM Bensheim

Die diesjährige Cross DM fand in dem kleinen Städtchen Bensheim statt, das zwischen Frankfurt und Heidelberg liegt. Der Verein vor Ort, die DJK -SSG Bensheim e.V., hatte in den letzten Jahren schon mit Deutschland Cups und internationalen Rennen Erfahrung gesammelt. Aber eine DM ist doch noch eine andere Hausnummer. Was auf den ersten Blick auf Filmen bei Facebook eine langweilige Strecke war, entpuppte sich als schwierig und kräftezehrend. Der Verein hatte auf einem ziemlich flachen Gelände jede Erhebung genutzt und zusätzlich einen Sandhügel mit schweren Maschinen aufschüttet. Gespickt mit Steilhängen, engen Kurven und Sandpassagen war auf keinem Meter der Strecke Ausruhen angesagt. Konzentration vom Start bis ins Ziel. Für den Start war extra eine Hauptverkehrsader in Bensheim gesperrt worden. Schön, dass es Städte gibt, die solche Veranstaltungen unterstützen!

Als Neuerung war in diesem Jahr das erste Mal eine Live Übertragung aller Rennen vor Ort. An verschiedenen Positionen der Strecke waren Kameras aufgebaut, die das Renngeschehen aufnahmen. Zu sehen waren die Bilder dann im Internet.

3 Fahrer aus Schleswig-Holstein nahmen die weite Anfahrt auf sich. Lisa Schröder-Ott (USC Kiel/ Stevens Racing Team), Cordula Neudörffer(RSC Kattenberg/Pirates Femme) bei der Damen Elite und Felix Holst(RSC Kattenberg/elektroland 24) bei den männlichen U23 Fahrern.

Um sich auf solch eine Veranstaltung vorzubereiten, muss man schon 2 Tage vorher anreisen. Also Freitag morgens auf die Autobahn und los. Nach 6 Stunden Autofahrt am Ziel angekommen, nicht lange das Hotelzimmer beziehen, sondern Klamotten an und auf die Strecke. Dieses sollte sich für das Rennen bezahlt machen.

Am Samstag das Gleiche. Um 7:00 Uhr aufstehen, Frühstücken und aufs Fahrrad. Für Felix, der am Nachmittag sein Rennen hatte, hieß es jetzt Runden machen auf dem Kurs. Denn die Strecke hatte sich in der Nacht durch leichten Frost und Wind doch etwas gegenüber Freitag geändert. Cordula zog es erstmal in die Berge, um die Beine locker zu fahren, bevor sie danach 6 Runden auf die Strecke ging.

Nachdem die Senioren 3 und die Jugend am Vormittag ihre Rennen hatten, startete am Nachmittag das U23 Rennen der Elite Männer. Hier ging Felix als Mitfavorit an den Start. Leider ging Felix geschwächt ins Rennen. Eine Grippe hatte in der Woche davor am Trainieren gehindert. Dieses merkte man sofort im Rennen. In den ersten 2 Runden konnte er das hohe Tempo noch mitgehen, was aber dazu führte, dass er in Runde 3 kaum noch Luft bekam und das Rennen abbrach. Schade! Aber richtig, diese Entscheidung zu treffen.

Lisa und Cordula waren erst am Sonntag dran. Der Veranstalter und der BDR hatten am Abend noch entschieden, die Strecke zu ändern; Sie wurde kurzerhand um 400 Meter verlängert. Grund dafür war, dass die Strecke durch die Rennen so hart gefahren war und man Sorge hatte am Sonntag schon nach 3-4 Runden die ersten Überrundungen zu haben. Dieses würde nach den Crossregeln eine Herausnahme aus dem Rennen bedeuten. Das wollte man vermeiden.

Auch Sonntag fiel das Frühstück dann kurz aus. Trainieren und Warmfahren war das Motto der Mädels. Hier und dort noch einmal die richtige Linie fahren, Material überprüfen und schon konnte es zum Start gehen.

Lisa legte einen perfekten Start hin. Aus der zweiten Startreihe startend, ging sie als Erste ins Gelände. Sie konnte zunächst ihre Linie fahren. In der zweiten Runde zogen die Favoriten aber dann das Tempo an. Leider konnte sie ihre Form aus den letzten Monaten im Rennen nicht abrufen und landete am Ende auf einen guten 9 Platz. Ihr Minimalziel, unter den ersten zehn zu sein, hatte sie damit erreicht. Beim Abschlussrennen am Wochenende in Buchholz will sie aber noch einmal angreifen.

Bei Cordula war es genau anders herum. Beim Start nicht in die Pedale gekommen, verlor sie 3 Plätze und ging als 13. ins Gelände. Da begann dann die Aufholjagd. Auf dem 7. Platz liegend ereilte sie aber das Pech. Die Sechsplatzierte schon in Sichtweite, sprang ihr in der Sandpassage die Kette runter. Das kostete natürlich ein paar Sekunden und die Sechste war enteilt. Jetzt hieß es Platz 7 zu verteidigen und den Rest des Rennens zu genießen. Ins Ziel gekommen, war die Freunde dann groß.

Am Rande der Rennen habe ich natürlich die Chance genutzt, um mit dem anwesenden BDR Präsidium zu sprechen. Es wurden Gedanken über den Crosssport in Deutschland ausgetauscht. Wie bekommen wir Veranstaltungen noch attraktiver? Wie kann man die Veranstalter noch unterstützen? Was möchten die Sportler und Trainer?

Leider war man nicht immer einer Meinung. Aber das heißt ja nicht, dass man keine Fortschritte macht. Wir werden uns auf jeden Fall Anfang März zur nächsten Crosstagung treffen und die anstehenden Themen weiter bereden.

 

Mit sportlichen Grüßen

Stephan Sturm


Autor: Stephan Sturm
 

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