Während bei der Tour de France nach 33,7 Kilometer das Ziel erreicht war, erreichten die Radsportler bei der RTF „In die Holsteinische Schweiz“ und beim 216 km langen Radmarathon „Holsteiner Wellenritt“ nach dieser Streckenlänge ihr erstes Depot. Und während der diesjährige Toursieger Tadej Pogacar 45:24 Minuten für die letzte Etappe benötigte, traf der letzte Radsportler zum Ende der Tagesschau im Ziel ein. Aber der Reihe nach:
Bei der Radsportveranstaltung des RSC Kattenberg trafen sich am Sonntag, 21.Juli 2024 mehr als 360 Radsportler in Kaltenkirchen. Gut die Hälfte startete frühmorgens bei bestem Sommerwetter um 7:30 Uhr zum Radmarathon. In drei Startblöcken ging es auf die Runde. Eine Tour = zwei Wertungen, NordCup und Radmarathon-Cup Deutschland. Der „Holsteiner Wellenritt“ ist ein Klassiker in der bundesweiten Radmarathonszene. Einige Radsportler kamen von weit her. Immerhin mehr als 1200 Höhenmeter, gelegentliche „Windberge“ und landschaftlich sehenswert ist die erprobte Streckenführung, bis kurz vor Eutin. 4 Kattenberger betreuten als Guide den geführten Radmarathon mit den 27 angemeldeten Teilnehmern.
Um 9 Uhr erfolgte der Start zur RTF. Zur Auswahl standen wieder 4 unterschiedlich lange Touren. Auch 7 E-Bikes (Pedelecs) wurden gesichtet. Die Voranmeldung (incl. Bezahlung/Abbuchung) über die Vereinshomepage hat sich bewährt und wird allgemein gut angenommen. Nachmelder wurden aber auch noch zugelassen. Auch dank der BDR-App hielt sich der Anmeldestress bei allen Beteiligten in Grenzen und jeder konnte pünktlich zu seiner Tour starten. Bei den unterschiedlichen Starts wurde auf die gültige StVO hingewiesen, ebenso auf einige schlechte Streckenpassagen. Natürlich bestand Helmpflicht auch bei dieser Veranstaltung. Jeder Teilnehmer erhielt eine verpflichtende Rückennummer. Alle Strecken waren komplett ausgeschildert und es gab auch einige Hinweisschilder auf Gefahrenstellen und auf die teils schlechten Wegstrecken. Im Vorfeld gab es die ausgearbeiteten Tracks für die heutigen Touren zum downloaden, jedoch auch den wichtigen Hinweis vorm Start „Ausschilderung vor Track!“, denn, eine kurzfristige Brückensperrung erzwang eine ausgeschilderte Abweichung vom Track.
Die Verpflegungspunkte Wittenborn und Schlammersdorf wurden je nach gewählter Streckenlänge mehrmals angefahren. Das sehr gute Sommerwetter sorgte für sehr durstige Radfahrer. Die beiden Depots waren darauf gut vorbereitet und die dortigen Helfer sehr eifrig beim „Brand löschen“. Gegen Schwarzfahrer wurde hier auf die Rückennummer geachtet. Die Stimmung und Laune war überall sehr gut, man hatte seinen Spaß. Sehr gut wurde auch der erstmalig angebotene Apfelmus im Depot Schlammersdorf angenommen, leicht gekühlt und wahlweise mit Vanillesoße. Erfrischend lecker.
Betrüblich war ein frühzeitiger Anruf auf der Veranstalter-Notfallnummer. Grund: 2 Radfahrer sind, wahrscheinlich aufgrund von schlechtem Straßenbelag (Schlagloch), zusammen gestürzt. Der Gruppe bzw. nachfolgenden Radfahrern wurde ein Okay signalisiert, man wäre in Ordnung und benötige keine Hilfe. Brisant: Verunfallte stehen oft unter Schock und/oder das Stresshormon Adrenalin unterdrückt vorhandene Schmerzen. Nun wollen wir hier nicht von unterlassener Hilfeleistung sprechen oder Jemandem Vorwürfe machen, eher für das Thema >Verhalten bei Sturz< sensibilisieren. Richtiger wäre es: Zu schauen und abzuwarten, ob die Radfahrer ohne Probleme weiterfahren können, in diesem Falle gemeinsam auf den Notarzt zu warten. Es ist eben kein Rennen, und selbst da sollte man sich entsprechend verhalten. Beide Radsportler wurden vorsorglich anschließend in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung gefahren. Die Rennräder nahm eins der zwei Servicefahrzeuge auf und brachte diese zum Start/Zielort Kaltenkirchen.
Zum Nachmittag hin bewölkte es sich zunehmend und es wurde drückend schwül. Tageshöchsttemperatur 33°C. Puh! Kurz vor dem Ziel führten alle Strecke über den KATTENBERG in Kattendorf (Gründungsort des RSC Kattenberg). Eine letzte schweißtreibende Anstrengung und danach konnte man ins Ziel rollen. Hier gab es eine erfrischende Dusche, eine eiskalte Cola und das leckere blaue alkoholfreie Weizenbier und zur Stärkung ein großes Küchenbuffet und ´ne Wurst vom Grill, auch in der fleischlosen Variante. Wiedermal gab es viele positive Worte von den Teilnehmern für die nahezu perfekte Organisation und Durchführung diese Veranstaltung. Ebenso wurden die vielen fleißigen Helfern in den Depots und am Start/Ziel für ihren unermüdlichen Einsatz gelobt.
Gegen 17 Uhr ging dem Sonnenschein die Puste aus, und auch so mancher Radfahrer der noch unterwegs war, kämpfte tapfer mit sich, mit Defekten und mit den restlichen Kilometern. Der einsetzende Regen war erst erfrischend, wurde aber kräftiger. Das Gewitter streifte zum Glück nur Kaltenkirchen. Das Unwetter entlud sich woanders. Einige Radsportler suchten trotzdem Schutz und dadurch zog sich das Ende erheblich in die Länge. Ein langer Veranstaltungstag ging für den RSC mit dem Eintreffen des letzten Marathonis erfolgreich zu Ende, getreu dem Motto des NordCups „JEDER FINISHER IST EIN SIEGER!“.
Nachtrag: Die beiden gestürzten Radfahrer sind inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen. Das gebrochene Schlüsselbein wird wieder und die Gehirnerschütterung heilt auch. Gute Besserung!
Fazit: 1. Fahre immer mit Helm!
2. Achte auf den Straßenbelag!
3. Fliege nicht schneller (hin), als dein Schutzengel dich auffangen kann!
In diesem Sinne wünscht der RSC allen eine weiterhin schöne Radsportsaison
Bildergalerie auf www.rsc-kattenberg.de