Erst vor wenigen Wochen holte sich Cordula Biermann (RSC Kattenberg) im Hamburger Volkspark das Weltmeisterinnen-Jersey in ihrer Alterskategorie, im Chemnitzer Sportforum folgte nun der Titel der Deutschen Meisterin.
Auf einer noch teilweise vereisten Strecke konnte sie bereits in der ersten Runde einen Vorsprung auf die Konkurrenz herausfahren, den die schleswig-holsteinische Sportlerin dann auch über die ganze Renndauer nicht mehr abgab. Mit sechs Sekunden Vorsprung auf Dana Wagner (TV Bad Orb) überquerte sie die Ziellinie und konnte sich über den weiteren Titel entsprechend freuen. Außerdem platzierten sich im Wettbewerb der Frauen-Masters Jana Holtz (WEcycle) als zehnte und Stefanie Wasmundt (Itzehoe) als 13.
Weitere Resultate am ersten Tag: Thorben Woelki (Masters 3, RV Trave) erreichte den 23. Platz. Nach 32 Minuten Renndauer sprang für Arvid Peper (U17, Kieler RV) Rang 22 heraus während Bo Wesselmann, ebenfalls Kieler RV, die Deutsche Meisterschaft 2025 in der Jugend-Wertung als 41er beendete.
Der zweite Tag der Deutschen Meisterschaft hielt nochmals kältere Temperaturen für die Sportler und Sportlerinnen bereit. Und auch die anspruchsvolle, aber eben einer Meisterschaft auch würdige Strecke im fulminaten Chemnitzer Sportforum, wurde wohl aufgrund der Wetterverhältnisse hingegen zum ersten Tag, teilweise entschärft.
Für das beste Resultat des Tages sorgte der Kieler Mattis Deba im Rennen der Junioren. Konnte er sich jüngst für eine Nominierung in der deutschen Cyclo-Cross Natiomalmannschaft empfehlen, sorgte er mit einem guten sechsten Platz abermals für ein aufhorchen beim Fachpublikum. Auch im Wettbewerb der Junioren platzierte sich Henning Peper (Kieler RV) auf Rang 13, während Hanja Blank sich über die volle Rundenzahl im Rennen der weiblichen Jugend kämpfte.
Besonderes Augenmerk lag auf dem Comeback der ehemaligen Top-Nachwuchsfahrerin Lina Rausch. Zeigte sie im vergangenen Saison-Verlauf bereits in den kleinen und regionalen Cross-Events eine gute Leistung, so wurde sie u.a. Dritte in der Gesamtwertung des Weser-Ems-Cups, konnte sie in Chemnitz einen neunten Platz in der Frauen Elite-Kategorie erringen. Wer übrigens mehr über das "Radsport-Comeback des Nordens" und Lina Rausch erfahren möchte, ist auf der Homepage des Kieler RV gut aufgehoben.
Die Deutschen Meisterschaften 2025 im weitläufigen Chemnitzer Sportpark hinterließen für die Besucher und Besucherinnen einen teilweise farblosen Eindruck. Der Charakter der Veranstaltung war geprägt von einem eher biederen, spröden Charme, der für die Teilnehmer- und Teilnemerinnen wiederrum kurze Wege und einiges an Annehmlichkeiten bedeutete. Die über drei Kilometer lange Strecke leidete dabei nicht entscheident unter z.B. dem verwendeten Absperrmaterial, einer fehlenden Brücke oder einer zur durchquerenden Sandpassage. Diese war auch so gar meisterlich, hätte sich aber durch diese internationalen Standards weiter hervortun können. Eine Podiumsbühne zur Präsentation der Champions, bessere Zutrittsmöglichkeiten zum Festzelt und zu den Hotspots, mehr Cateringvarianten, sichtbare Wegweiser- und Informationstafeln mit Programm, hätte man sich als zufälliger Besucher oder interessierter Sport-Fan schon gewünscht.